Verkaufen in Top-Zustand oder doch zum Schnäppchenpreis? Viele Eigentümer fragen sich vor dem Immobilienverkauf, ob sich eine Renovierung kurz vor dem Verkauf noch lohnt oder ob sie das Haus besser unrenoviert mit einem Preisnachlass anbieten sollten.

 

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Modernes Einfamilienhaus in der Abenddämmerung mit beleuchteten Fenstern – Symbolbild für Immobilienbewertung, Wertermittlung und professionelle Einschätzung des Immobilienwerts.

Erster Eindruck: Welche Faktoren potenzielle Käufer abschrecken

Potenzielle Käufer entscheiden häufig aus dem Bauch heraus – der erste Eindruck spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob sie sich für oder gegen eine Immobilie entscheiden. „Vergilbte Tapeten oder ein muffiger Geruch im Keller können bei Besichtigungen ein ungutes Gefühl hinterlassen“, erklärt Manfred Schneider von M & S Immobilien GmbH in Aalen. Diese oberflächlichen Mängel lassen sich oft mit geringem Aufwand beheben: Ein neuer Anstrich, saubere Fenster und ein gepflegter Garten können das Erscheinungsbild des Hauses deutlich verbessern.

Anders verhält es sich bei schwerwiegenderen Problemen. Ein undichtes Dach, eine alte Heizungsanlage oder Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk schrecken Interessenten ab, da hier hohe Sanierungskosten auf den neuen Eigentümer zukommen. „Solche großen Baustellen können den Verkaufspreis erheblich drücken“, so Schneider. Daher ist es wichtig zu unterscheiden: Welche Mängel sind leicht zu beheben und welche erfordern kostspielige Maßnahmen, die den Wert der Immobilie mindern?

Rechenbeispiel: Was eine Renovierung finanziell bewirken kann

Angenommen, eine modernisierte Immobilie könnte für etwa 300.000 Euro verkauft werden. Ohne Sanierung müsste man mit einem um 20.000 bis 30.000 Euro niedrigeren Preis rechnen – etwa 270.000 Euro. „Investiert der Eigentümer selbst 20.000 Euro in die Modernisierung, könnte der Verkaufspreis auf etwa 330.000 Euro steigen“, sagt Schneider. Nach Abzug der Kosten bleibt ein Gewinn.

Allerdings funktioniert diese Rechnung nur, wenn die Maßnahmen fachgerecht und mit Blick auf die potenziellen Käufer umgesetzt werden. „Wer an der falschen Stelle spart oder den Geschmack der Interessenten verfehlt, riskiert, dass der erhoffte Preisaufschlag ausbleibt“, warnt Schneider. Eine Sanierung lohnt sich nur dann, wenn sie den Gesamteindruck verbessert und der Markt dies mit einem höheren Angebot honoriert.

Marktsituation: Immobilie im aktuellen Zustand verkaufen oder renovieren?

Ob sich eine Renovierung lohnt, hängt stark von der aktuellen Marktsituation ab. „In einer Boomphase mit hoher Nachfrage finden selbst unscheinbare Immobilien schnell einen Käufer“, erklärt Schneider. Ist der Markt jedoch entspannt und das Angebot groß, kann ein frisch renoviertes Objekt den entscheidenden Vorteil bieten. Einige Käufer suchen gezielt nach renovierungsbedürftigen Objekten, um sie günstig zu erwerben und nach eigenen Vorstellungen zu modernisieren. Andere bevorzugen ein sofort bezugsfertiges Zuhause und sind bereit, dafür mehr zu zahlen.

Jeder Verkäufer muss Aufwand und Nutzen sorgfältig abwägen – und sich im Zweifelsfall fachkundigen Rat einholen. „Je nach Situation kann sowohl ein Verkauf im Ist-Zustand als auch eine vorherige Renovierung die bessere Option sein“, rät Schneider.

 

 

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Hinweise

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

Foto: © Brett Jordan/Unsplash.com

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